Die Formate unserer Fortbildungen
Fort- und Weiterbildungen werden - je nach Bedarf - in unterschiedlichen Formaten angeboten.
Wir führen sowohl Vorträge, Einführungsseminare, Workshops als auch Fortbildungsreihen durch. Nach Absprache können die Veranstaltungen in ihrer Einrichtung oder den Räumlichkeiten von Wildwasser Bielefeld e.V. stattfinden.
Das Honorar ist abhängig von der Veranstaltungsform und dem zeitlichen Umfang.
Bitte wenden Sie sich bei Interesse per Telefon oder E-Mail an uns, um Details, Termine und Kosten zu besprechen.
Die Themen unserer Fortbildung
Wir bieten verschiedenste Workshops rund um die Themen Sexualisierte Gewalt und Trauma an.
Um die Themenvielfalt aufzuzeigen finden Sie anbei exemplarisch verschiedene Workshops, die in der Vergangenheit durch Wildwasser Bielefeld e.V. angeboten wurden. Wenn das Thema bzw. die Schwerpunktsetzung, für die Sie sich interessieren, nicht dabei ist, melden Sie sich gerne und wir entwickeln zusammen das passende Format und Thema.
Eine Einführungsveranstaltung zum Thema "Sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend" und "Trauma". Neben einer Begriffsbestimmung wird das Vorkommen sexualisierter Gewalt und mögliche Folgen für Betroffene thematisiert.
Als Fachktraft im sozialen oder medizinischen Bereich kennen Sie es vielleicht: Sie haben den Verdacht, dass eine Person von sexualisierter Gewalt betroffen sein könnte. Aber Sie sind sich unsicher, ob und wie Sie mit ihr darüber sprechen könnten?
In diesem Workshop wird gemeinsam erarbeitet, ob und wie ein Sprechen über sexualisierte Gewalterfahrungen möglich ist. Anhand des Traumamodells wird außerdem vorgestellt, in welchen Situationen Raum gegeben werden kann und wann es hilfreicher ist, das Sprechen zu begrenzen. Ziel ist es sich im beruflichen Alltag handlungssicherer mit dem Thema zu fühlen.
In diesem Workshop geht es neben einer Einführung in das Thema "Trauma und mögliche Traumafolgen" um ganz praktische Werkzeuge zur Reorientierung von Menschen mit traumatischen Erfahrungen. Neben Wissen zum Thema bringen wir verschiedene Materialien und Übungen zum Ausprobieren mit.
Sexualisierte Gewalterfahrungen können auch Auswirkungen auf das Thema Elternschaft haben: Zum Beispiel wenn Betroffene in Situationen mit ihren Kindern immer wieder mit alten Themen konfrontiert werden. Oder wenn sie in der Schwangerschaft große Sorgen vor einer Trauma-Reaktivierung bei der Geburt haben. Oder aber auch wenn sie aufgrund des Erlebten trotz Kinderwunsch keine Kinder bekommen können.
In dem Workshop wird über die möglichen Auswirkungen sexualisierter Gewalt auf das Thema Elternschaft informiert. Gemeinsam wird erarbeitet, wie Betroffene in verschiedenen Situationen unterstützt werden können.
Seit langem ist bekannt, dass sexualisierte Gewalt die physische und psychische Integrität von Mädchen und Frauen bedroht, dass Gewalt Körper, Geist und Seele ver-rücken kann: Suizidale Krisen, psychotische Episoden, Depressionen u.a.m. können die Folge sein.
Gleichzeitig erfahren wir in der praktischen Arbeit, dass den Frauen häufig notwendige finanzielle und persönliche Ressourcen fehlen. Es fehlen soziale Orte außerhalb der standardpsychiatrischen Versorgung, die den Wunsch der Frauen berücksichtigen, nach allem, was sie überlebt haben, nicht auch noch als psychisch krank oder verrückt abgestempelt zu werden.
Im Rahmen der Veranstaltung wird der Zusammenhang von sexualisierten Gewalterfahrungen und Psychiatrisierung analysiert und das Konzept des Wildwasser-Cafés, einem Kontakt- und Treffpunkt für Frauen mit und ohne Psychiatrieerfahrungen, vorgestellt. Folgende Themen können bearbeitet werden: Möglichkeiten und Grenzen in der Treffpunktarbeit mit traumatisierten Frauen, Ressourcenaktivierung und Kontaktförderung im pädagogischen Ansatz, der Einsatz von kreativen Elementen und die Reflexion der pädagogischen Leitung.
Mit dem Alter rückt die Vergangenheit näher und zurückliegende Erinnerungen an belastende Erlebnisse können in der Lebensphase Alter wieder aufbrechen. Heute alte Frauen unterliegen einem erhöhten Risiko sexualisierte Gewalt in ihrem Leben erfahren zu haben, denn neben Missbrauch im familiären und sozialen Nahraum können – wie ca. zwei Mio. andere Frauen – Opfer von sexualisierter Kriegsgewalt im Kontext des Zweiten Weltkrieges geworden sein. Im Alter kann es durch gravierende Einschnitte – wie etwa eine veränderte Wohnsituation, den Verlust des Partners oder eine Pflegebedürftigkeit – zu einem Erinnern der damaligen Gefühle und somit zu einem Wiedererleben des Traumas kommen. Die Auswirkungen dieser Trauma-Reaktivierung können sich in der Arbeit mit alten Menschen in ganz unterschiedlichen Verhaltensweisen äußern und professionell Pflegende oder pflegende Angehörige vor große Herausforderungen stellen.
In Veranstaltungen zu diesem Thema wird über sexualisierte (Kriegs)gewalt, mögliche Folgen und Retraumatisierungen/Trauma-Reaktivierungen in der Lebensphase Alter informiert und diskutiert. Zusammen kann anhand von praktischen Beispielen der alltäglichen Arbeit an einer professionellen Handlungssicherheit im Umgang mit betroffenen Frauen gearbeitet werden.
Die Biographien von Menschen mit einer Suchterkrankung sind häufig geprägt von traumatischen Lebensereignissen. Der Konsum von Drogen kann eine Strategie sein, mit den erlebten Traumata und den daraus resultierenden Belastungen umzugehen. In Veranstaltungen zu diesem Thema wird über Vorgänge bei einem Trauma-Erleben, mögliche Folgen und Zusammenhänge zwischen Traumatisierung und Suchtentwicklung informiert. Ziel ist es, anhand praktischer Beispiele der TeilnehmerInnen Handlungssicherheit im Umgang mit dem Thema zu entwickeln.